Die Erdhöhle von Roxane

cf~See

Roxana entriegelte die Tür, trat ein und schloss sie wieder hinter sich. Der Raum war in ein dämmriges Licht getaucht. Die Göttin stapfte zu ihrem Bett, schlug die Bettdecke zurück und legte ihren Schützling hinein. Dann deckte sie das Mädchen wieder zu. Sie ist so kalt..., dachte Roxana schaudernd, wärend sie die Stirn des Menschen fühlte. Im Erdhügel war es warm, denn die Erde hatte die Wärme des Vortages gespeichert und erwärmte damit auch die Höhle. Sie ging zu dem Ofen und entzündete ein Feuer. Funken sprühten hell auf, als die Glüht zum Leben erwachte und langsam den trockenen Reisast fraß, den Roxana in den Ofen hielt. Das Feuer wurde immer größer, bis sie schließlich große Holzscheite nachlegte und die Luke des Ofens schloss. Schon bald wurde es angenehm warm in der Höhle. Mit einem leisen, wohligen Seufzer ließ Roxana sich in einen der Stühle nieder, den sie vor den Ofen gerückt hatte und begann, eines ihrer Lieblingsmärchen zu lesen, welches sie als Kind sehr geliebt hatte. Ihre Augen wurden schwer und sie musste dagegen ankämpfen, nicht einzuschlafen. Sie stellte das Büchlein wieder ins Regal zurück und kehrte erneut zu dem Bett zurück. Ihr Schützling schlief bereits, mit einem leisen Lächeln auf den Lippen. Roxana setzte sich vor das Bett, legte ihre Arme auf die Matraze und stütze den Kopf darauf. Es wurde wieder kälter, weil das Feuer ausgeganen war, doch Roxana war bereits einnickt.

Roxana schreckte aus dem Schlaf. Vor ihr lag immernoch ihr Schützling, sie kam auf die Füße und betrachtete das schlafende Mädchen eine Weile, dann nahm sie Stift und Papier und schrieb in ihrer eleganten, schrägen Handschrift.

'Guten Morgen.
Du bist gestern Abend eingeschlafen - doch zum Glück ist dir nichts passiert. Dies ist mein Zuhause, wenn du es verlässt, wirst du es nicht wiederfinden und auch nicht mehr hineingelangen. Hier sind einige der schnellsten wegen nach Keru und Melta...'

Sie legte eine Beschreibung und eine Karte mit Wegmarkierung bei.

'Solltest du in Not sein und Hilfe brauchen, sag einfach meinen Namen und schaue dabei in die Richtung, in der die Wälder liegen. Ich werde dich dann hören und dir zu helfen.

Wir werden uns bestimmt wieder sehen...also bis bald

Roxana

P.S. Du wirst dieses Schreiben nicht von dem Tisch entfernen können - nur zur Information. '

Die legte den Brief auf den Tisch, wo das Mädchen ihn einfach nicht übersehen konnte und verließ dann ihr Heim.
Sie ging zurück nach Zion, an dem Ort, an dem die Schlacht begonnen hatte.

tbc~Zion

Kathlin öffnete erst am späten Mittag die Augen. Sie blinzelte.
Wo bin ich hier?, fragte sie sich selbst. Das erste, was sie erblickte, war der Zettel. Sie las ihn aufmerksam und genau durch. Ein zweites Mal konnte ja nicht schaden, denn den könnte sie nie wieder lesen, also musste sie sich die Infos so gut wie möglich merken.
Schließlich war sie sich sicher, dass sie die Infos alle im Kopf hatte und schrieb unter die NAchricht:
Danke! Aber ich würde trotzdem noch gerne wissen, wer du bist und was das alles soll...

Dann verschwand sie aus der Höhle und aus dem Wald.

tbc: Küste


out: tschuldige, ass ich so lang nicht mehr da war, aber war im stress

cf~Friedhof von Zion

Roxane öffnete die Tür in dem sie ein bestimmtes Wort murmelte und diese aufschloss und trat ein. Inzwischen hatte sie wieder ihre menschliche Gestalt angenommen. Ihr Blick fiel zuerst auf das Bett - es war leer. Doch auf dem Zettel, den sie ihrem Schützling hinterlassen hatte, entdeckte sie in einer säuberlichen Handschrift eine Antwort. Sie trat an den Tisch und las die Zeilen, die das Menschlein ihr hinterlassen hatte. Dann nahm sie den Zettel und legte ihn in den Ofen, in dem er verbrennen würde.
Ich sollte ihr eine Antwort geben... Sie folgte dem Weg, dem sie dem Mädchen selbst beschrieben hatte, nachdem sie ihr Zuhause wieder sicher verschlossen hatte.

tbc~Küste

cf~Sandstrand

Draußen war es bitterkalt und Roxane stapfte frierend durch die Schneemassen. Sie hatte so eine kälte nicht erwartet und war dafür zu leicht angezogen. Sie währe fast an ihrem Hügel vorbegegangen, entdeckte den Eingang dann aber doch und trat ein. Sie fiel fast durch die Tür, stolperte mehr als das sie ging zu ihrem Bett und legte das halb erfrorene Mädchen hinein. Sie ging zur Tür und schloss diese zu, nur um gleich wieder zu ihrem Schützling zu eilen. Sie entfachte schnell ein großes Feuer im Ofen, sodass es in der Höhle bald warm war. Darüber hängte sie einige Decken und Umschläge, die sie, sobald sie warm waren, um das Mädchen schlang, sodass diese zwischen den angenehm warme Decken und Umschläge kaum noch auszumachen war. Roxane hatte sich inzwischen von der Kälte erholt und braute einen starken Kräutertee zu, der das Imunsystem in Schwung bringen würde und zudem eine beruhigende Wirkung hatte.

Der schwarze Jaguar stapfte mühselig durch den Schnee. Verdammt, warum muss es hier immer so schneien? Da Jaguare im allgemeinen für die Tropen gebaut waren, war es nicht verwunderlich dass es Aeneas in dieser Tiergestalt schwer hatte. Trotzdem kämpfte er sich bis zur Tür durch und klopfte ein paar mal mit der Tatze dagegen.

Roxane flöste der schlummernden Kathlin gerade den Kräutertee ein, als es plötzlich an der Tür klopfte. Erschrocken zuckte sie zusammen und hätte ihrem Schützling fast das heiße Gebräu auf das Gesicht geschüttet. Sie setzte die Tasse ab, die sowieso geleert worden war und ging vorsichtig zur Tür. Sie öffnete und Schnee wehte herein. Vor der Tür stand ein schwarzer Jaguar, der sie aus seinen bernsteinfarbenen Augen erwartungsvoll ansah. "Komm rein, bevor noch mehr Schnee hereinweht", meinte sie etwas grimmig, auch wenn ihre Mundwinkel unmerklich nach oben zuckten.

Er tappte etwas starr ins innere des Hauses und schüttelte sich, dann ging er zum kamin, streckte den muskulösen Raubtierkörper und gähnte herzhaft, was seine blitzweißen Reißzähne offenbarte. Danach blickte er zu Roxane und sah sie dankbar an. "Schönes haus hier, mein Kompliment."

"Danke", meinte sie, während sie die Tür sorgfälltig schloss. Der Schnee würde im Boden versickern...
Sie verwandelte sich in ihre Tiergestalt und legte sich neben Aeneas auf den Boden. "Warum warst du bei der Eiseskälte im Wald?", fragte sie, während sie ihn neugierig musterte.

Seine bernsteinfarbenen Augen blinzelten. "Ich dachte mir, ich komme dich besuchen, damit ich ein bisschen Gesellschaft habe. Ich hoffe ich störe dich nicht."

"Nein, nein, es ist schön, dich wiederzusehen...mein Schützling schläft sowieso. Die Kleine wäre fast erfroren", erklärte sie und schloss für einen Moment die Augen um die Wärme des Feuers zu genießen.

"Mir gefällt es in deinem Haus wirklich.....kein Vergleich zu meinem Riesenhaus, wo es saukalt ist." grinste er und schloss auch die Augen. "Euer Schützling erfroren? Oh mein gott, wie konnte das denn passieren?"

"Ich weiß es nicht genau. Als ich am Sandstrand ankam, war es sehr kalt. Alles war gefroren. Ich frage mich, ob da nicht ein Gott seine Finger im Spiel hatte", meinte sie schulterzuckend und rollte sich zusammen.

Er dachte nach. "Das könnte allerdings sein...bleibt nur die Frage, ob das ein gezielter Anschlag auf deinen Schützling war oder nur ein Versehen. Falls ersteres der Fall ist, muss umgehend der hohe Rat davon erfahren."

Sie schüttelte leicht den Kopf, was nicht gerade eine typische Regung eines Geparden war und daher merkwürdig wirkte. "Nein. Ich glaube nicht, dass es ein gezielter Anschlag war. Des auf das 'Warum' weiß ich einfach keine Antwort", meinte sie.

"Ich wäre mir da nicht so sicher...es gibt viel in dieser Welt, was selbst unsereins nicht versteht, und das maße ich mir auch gar nicht an." dann huschte ein Grinsen über sein Gesicht. "Aber was solls, im Notfall hast du ja immernoch mich ."

"Dich?", ein Lächeln umspielte ihre Lippen. "Danke, dann werde ich wohl auf deine Hilfe zurückkommen", erwiderte sie und musterte ihn belustigt.

"Ich freue mich schon." sagte er lächelnd und ein wenig müde. Die große Raubkatze streckte sich vor dem Kamin und rollte sich dann davor behaglich zusammen. Seine bernsteinfarbenen Augen jedoch blickten weiterhin zu Roxane.

Ihre grünen Augen musterten ihn, bevor sie die Augen schloss und eine Weile vor sich hindöste. Das Feuer war so angenehm warm, ach, sie liebte diese Wärme einfach. "Ich frage mich, warum mein Schützling noch nicht aufgewacht ist", murmelte sie leise, ohne die Augen zu öffnen.

"Vermutlich empfinden Menschen bei Kälte anderes als wir Götter." überlegte er laut. "Aber wer weiß was in denen schon vor sich geht."

Ein stilles Lächeln huschte über ihr Gesicht. "Ich glaube nicht, dass sich die Götter sehr von den Menschen unterscheiden. Sie sind sich ähnlicher, als manche Götter akzeptieren wollen. Wie denkst du darüber?"

"Najaa ich glaube du kennst ja meine Meinung bezüglich der Menschen bereits....ich finde halt, dass jeder seinen Platz im Universum hat, und ich finde es nicht gut, wenn die Menschen allzu viel Einblicke in das LEben der Götter haben...das macht sie auf Dauer neidisch und erzeugt Agressionen. Die Menschen sollten lieber untereinander bleiben." sagte er nachdenklich

Sie ließ von ihrer eingerollten Position ab, drehte sich auf den Bauch und sah ihn nachdenklich an. "Ja, man sollte den Menschen nicht zu viel Einblick gewehren. Das würde nur Neid und Hass erzeugen, was wiederum einen unsinnigen Krieg herbeirufen könnte. Andererseits sollten aber wir Götter auch daran erinnert werden, dass unsere Fähigkeiten viel wert sind, oder?", sie legte den Kopf schief und sah ihn fragend an.

"Ja, das stimmt, aber wir Götter sollten den Menschen lieber aus dem Verborgenen heraus helfen, nicht so offen...ich sage dir, das wird eines Tages einmal kein gutes Ende nehmen."